Ein frohes neues Jahr ziemlich spät…! Ich muss sagen, ich hatte gar nicht damit gerechnet ein Selbstexperiment zu machen. Noch dazu zu einem meiner Lieblingsthemen: Schule zu Hause. Aber es hat sich einfach so ergeben und ich möchte wenigstens jetzt von den ersten paar Erfahrungen berichten, die ich vorher wirklich so ganz nicht nachvollziehen konnte. Mir sind diese aber seit September (2020) sehr deutlich wurden.

Lebenslagen ändern sich- so kam es zum Selbstexperiment

Aus dem Nichts auf eine E-Mail hin habe ich mich im August auf eine Stelle beworben und diese tatsächlich auch sofort bekommen. Ein absoluter Traumjob. Technischer Support bei einem großartigen Unternehmen, JotForm. JotForm ist ein Programm, mit dem man die tollsten Formulare für alle – wirklich ALLE online-Anwendungen machen kann. Und Ja, das ist jetzt wohl Werbung, aber ich finde das Produkt umwerfend gut! Und hatte es auch schon vorher genutzt. Äh zurück zum Thema.

Also hab ich angefangen zu arbeiten und muss sagen, freie Zeiteinteilung der Arbeitszeiten ist wirklich klasse. Also bis es dann wieder in den Lockdown ging. Dann wurde mir ziemlich plötzlich und auf deutliche Weise klar, wovon eigentlich alle reden. Und warum sich mach ein Elternteil/Elternpaar wieder geöffnete Schulen wünscht.

Kinder und ihre Arbeitsweisen

Ich habe ja 4 Kinder, von denen drei noch zur Schule gehen und die dummerweise nicht alle die absolut traumhafte Arbeitsweise des jüngsten Kindes übernommen haben. Kind 4 bekommt den Packen an Aufgaben, schaut ihn sich mit mir zusammen an, teilt sich die Aufgaben für die Woche auf Tage auf und ist im Schnitt nach max. 1 Stunde (also 60 Minuten) fertig. Diese Woche ist da zum ersten Mal wirklich viel Programm geboten und sie hat heute 2,5 Stunden dran gesessen. Aber bei ihr muss ich außer die Lehr-Videos, die zur Verfügung gestellt werden, gemeinsam ansehen, selten mal eine Frage beantworten. Sie werkelt sich alleine sehr gut durch die Aufgaben.

Die Kinder 2 & 3… Andere Geschichte. Bei Kind 2 mache ich mir keinerlei Sorgen mehr. Das hab ich hinter mir, der macht, was er macht oder auch nicht… mit fast 18 ist mir das zu anstrengend, da ewig hinterher zu sein, also ist der auch nicht das Problem.

Aber ein Kind – mitten in der Pubertät, der alles mit viel Onlineunterricht und jeder Menge Hausaufgaben plötzlich alleine schaffen soll. Das gibt es wirklich Probleme, zumal Kinder in diesem Alter scheinbar so wirklich gar keine Lust auf Schule haben. Da kann in dem für Schule reservierten online Bereich noch so nett von den Lehrern alles aufbereitet werden. – wenn man die Aufgaben weder macht noch hochlädt, dann wird da nix draus, also habe ich da meinen absoluten Knackpunkt gefunden. Bei 8 Stunden Arbeit am Tag bleiben wenige, die man mit und für den Teenager noch die Materialien runterladen, ausdrucken, ausfüllen, einscannen und wieder hochladen kann. Ich war recht fertig nach 8 Stunden Arbeit, auch wenn alle bloß online war… für mich eine neue Erfahrung.

Lösungswege um das Selbstexperiment zu retten

Um die Situation zu retten, hilft nur eins – flexibel bleiben. Die Arbeitszeiten so legen, dass ich am Nachmittag ausreichend Zeit habe mich um die Beaufsichtigung der Hausaufgaben und das Ausdrucken/Eintragen/Ausfüllen/Scannen der Arbeitsblätter zu kümmern. Eigentlich ist das Sache der Kids, aber scheinbar brauchen manche Kinder mehr Input der Erwachsenen, bis sie gelernt haben, die Aufgaben selbstständig in einer geregelten Weise anzugehen.

Ich verbuche also das, was jetzt mein Selbstexperiment zutage bringt als „Training“ mit den Kindern. Das ist bestimmt ein sehr wichtiger Lernprozess und umso wichtiger umzusetzten wenn alle zu Hause sind und wir so auch am Verhältnis zueinander arbeiten können.

Gibt es besondere Baustellen, an denen Du gedacht hast – Hier wird mir durch „Schule zu Hause/Fernlern-Unterricht“ ein größeres Problem bewusst, das mir so in normaler „Schulzeit“ nicht aufgefallen wäre?

Ich freue mich auf spannende Beiträge!

Eure

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Fotografin Damgar Brewig- Selbstportrait

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